Wir freuen uns sehr, dass unser Pflegeelternnetzwerk eine bundesweite Mitmach-Aktion für Geschwisterkinder, Pflegekinder und Heimkinder am Weltkindertag (20.09.2025) geschaffen hat.
In diesem Jahr lautet das Motto: “Kinderrechte – Bausteine für Demokratie!”.

Wir sind „Gemeinsam laut für Kinderrechte!“ und setzen uns für die gesetzliche Verankerung der Kinderrechte in das Grundgesetz ein.
Die leiblichen Geschwisterkinder haben aus Ihrem Erleben verschiedene Fragenstellungen und Erzählungen im Hinblick auf das Jugendamt eindrucksvoll dargestellt. Auch Pflegekinder haben dabei aktiv mitgewirkt!
Wir sind stolz auf alle unsere eigenen Geschwisterkinder, Pflegekinder und Heimkinder und geben Ihnen eine Stimme und setzen ein Zeichen.
Einen besonderen Stellenwert bei dieser Aktion haben die Geschwisterkinder, weil sie ein wesentlicher Baustein in den Pflege-Familien und ein wertvoller Gewinn für das Geschwistersystem sind!
Die Veröffentlichung der Bilder, Fotos, Texte und Videos auf unserer Website sind mit Einverständniserklärung und Zustimmung der Eltern erteilt.
Kopien oder Vervielfältigungen jeglicher Art von Dritten sind nicht erlaubt und bedürfen eine vorherige schriftliche Zustimmung der Eltern!


„Was wir mit dem Jugendamt verbinden?„
Ich bin das Geschwisterkind. Und ich bin bis heute zerrissen.
Ich habe meine Geschwister über alles geliebt.
Sie waren mein Herz, mein Zuhause, meine kleine Welt. Wir hatten uns – das war alles, was zählte.
Aber dann kam das Jugendamt. Und riss unsere Familie auseinander.
Nicht, weil es uns schlecht ging. NIcht, weil wir in Gefahr waren. Sondern, weil Hilfe Geld kostet. Weil wahre Fürsorge nicht in ihr System passt.
Weil das Jugendamt lieber Paragraphen zählt als Gefühle.
Das Bild zeigt, was ich erlebt habe: Ein kalter Kasten, vollgestopt mit §-Zeichen und Geldscheinen. „SYSTEM OHNE HERZ“ steht darauf.
Und genau das ist es.
Ein Apparat, der vorgibt, Kinder zu schützen – und sie in Wahrheit einfach woanders hin verschiebt, wenn die Hilfe zu teuer wird.
Meine Geschwister waren an einem Ort, wo sie geliebt wurden. Da war Nähe. Wärme. Menschen, die sich kümmerten.
Aber das war dem Amt zu teuer.
Also wurden sie weggerissen – ohne Rücksicht, ohne Gewissen.
Dafür erzählt man jetzt Lügen über uns.
Über meine Mama.
Behauptet, sie hätte versagt.
Aber das stimmt nicht.
Unsere Familie war echt. Unsere Liebe war echt.
Und ich?
Ich bin geblieben. Aber nicht ganz.
Ich bin zerrissen – bis heute.
Gebrochen. Weil ein Teil von mir fehlt.
Weil man meine Geschwister genommen hat.
Weil ich sie über alles geliebt habe – und sie einfach weg waren.
Und nieman vom Jugendamt hat gefragt, was ich fühle.
Was wir fühlen.
Denn in ihren Akten gibt es für Geschwister keine eigene Spalte:
Sie sagen, sie handeln im Sinne der Kinder.
Aber sie wissen gar nicht, was das heißt.
Erzählungen zweier Geschwisterkinder

„Was wir mit dem Jugendamt verbinden?„
Für viele bedeutet „Jugendamt“ Schutz – für uns bedeutet es Verlust.
Auf dem Bild wird sichtbar, wie das Jugendamt Entscheidungen trifft, wie ein Richter mit Hammer. Eine Entscheidung – und alles bricht auseinander.
Unsere Pflegegeschwister wurden einfach aus unserer Familie gerissen. Ohne wirkliche Begründung, ohne dass wir – die leiblichen Geschwister – jemals gefragt wurden, wie es uns damit geht. Uns wurde nichts erklärt, es wurde einfach enschieden.
Was bleibt, ist ein Riss durch unsere Familie. Ein Bruch, den niemand mehr heilen kann. Die Paragrafen, die über allem schweben, stehen oft mehr für bürokratische Abläufe und Geld als für Menschlichkeit.
Wir vermissen unsere Geschwister zutiefst. Wir sind traurig, fühlen uns machtlos – und vor allem: übersehen!
Das Jugendamt hat eine Entscheidung getroffen. Aber wie es uns damit geht, interessiert niemanden.
Erzählungen eines Geschwisterkindes



“Wenn Stofftiere ihre Augen verlieren.”
Pflegekinder haben ihre ganz eigenen Wege, belastende Situationen zu verarbeiten. Oft sind es stille, kaum sichtbare Zeichen, die viel erzählen.
Auf diesem Bild sieht man die Stofftiere eines Jungen. In den letzten Tagen haben sie alle eines gemeinsam: Augen fehlen Bauch tut weh.
Was dahinter steckt, zeigt, wie subtil Druck auf Kinder und Pflegefamilien ausgeübt werden kann. In diesem Fall wurde dem Jungen in einem Gespräch mit seiner vom Jugendamt zuständigen Betreuerin erklärt, wie schmerzhaft die Augenlaser-Operation seines Onkels war und wie wichtig es sei, dass er nun endlich wieder Freude daran entwickelt, den Onkel zu besuchen.
Seitdem verlieren seine Stofftiere die Augen. Und der Junge trägt die Schuldgefühle still mit sich.
Hintergrund: Pflegeeltern, die sich aktiv für das Wohl und die Rechte ihres Pflegekindes einsetzen etwa indem sie wichtige Fördermaßnahmen anstoßen oder schädliche Umgangskontakte kritisch hinterfragen geraten leider immer wieder unter Druck.
Plötzlich werden sie mit eng getakteten Kontrollterminen belastet, weil das Jugendamt auf Materialsuche geht. Es wird subtil Einfluss genommen,solche auch auf die Kinder selbst.
Gerade in solchen Situationen brauchen Kinder und Pflegefamilien Schutz keine weitere Belastung.
Gerade in solchen Situationen brauchen Kinder und Pflegefamilien Schutz keine weitere Belastung.
Erzählungen eines Pflegekindes, 9 Jahre

“So finde ich das Jugendamt.”
Ein neun Jahre alter Junge lebt als Pflegekind in einer Familie, in der er sich wohl und sicher fühlt. Seine Geschwister wurden jedoch in eine andere Pflegefamilie untergebracht, was für ihn mit belastenden Erinnerungen verbunden ist. Die Erfahrungen, die seine Geschwister dort gemacht haben, bereiten ihm Angst und Sorge.
Trotz seiner jungen Jahre hat er den Mut aufgebracht, sich an das Jugendamt zu wenden in der Hoffnung, dass seinen Geschwistern geholfen wird. Doch seine Worte scheinen bislang nicht die notwendige Veränderung bewirkt zu haben.
In seinem selbst verfassten Text äußert der Junge einen dringenden Wunsch: Alle Kinder sollen in gute Pflegefamilien kommen. Pflegekinder sollen geschützt und gut betreut werden. Gleichzeitig richtet er eine klare Botschaft an das Jugendamt: Pflegefamilien dürfen nicht unter Druck gesetzt oder erpresst werden.
Der Junge schildert auch seine eigene Angst dass sein Einsatz für seine Geschwister dazu führen könnte, dass er selbst seine liebevolle Pflegefamilie verlassen muss. Diese Sorge zeigt, wie verletzlich und abhängig Kinder in Pflegeverhältnissen sind und wie wichtig es ist, ihre Stimme ernst zu nehmen.
Erzählungen eines Pflegekindes, 9 Jahre






